Hallraum Etzoldsche Sandgrube
Etzoldsche Sandgrube - Reverberation room
Ein Radiobeitrag von Linda Schildbach für MDR Kultur 2017




Dauerinstallation seit 2010
Denkmal: Trümmerberg der 1968 gesprengten Paulinerkirche
Realisation: Stadt Leipzig
Gestaltung: Peter Fiebig

Als Grundlage für die Klanginstallation diente mir eine etwas außergewöhnlich Vorstellung, nämlich der Gedanke, dass bei der Sprengung der Paulinerkirche nicht nur das Gebäude verschwand, die Mauern also, sondern mit ihm auch der Raum, vielmehr der Klang des Raumes, der Kirchenhall.
So soll hier auf dem Berg der Kirchenraum akustisch wieder erlebbar werden, in abstrakter Form natürlich. Sobald Leute das Plateau betreten, baut sich nach und nach der Hallraum auf, wird lauter und präsenter.
Nach einer gewissen Zeit verstummt alles und symbolisiert so das plötzliche Verschwinden des Kirchenraumes.
Es bleibt das übrig, was uns akustisch umgibt, im ersten Moment eine Leere, vielleicht auch bedrückende Stille. Dann aber hören wir die uns umgebenden Geräusche um so genauer, Vogelgezwitscher, die Stadt, den Wind, die Bäume .... usw.
Ein weitere Aspekt für die Gestaltung der Klanginstallation sind die Geschichten rund um die Sprengung.
So wurde bis zuletzt Orgel gespielt. Teile der Orgel wurden gerettet, andere fielen der Sprengung zum Opfer.
Welche Musik erklang zuletzt, welche Orgelpfeifen verschwanden, welche wurden gerettet, wie klang der Raum?
Ein sensitiver Steinboden soll dem Besucher erlauben, selbst Geräusche und Töne zu fabrizieren, sie aneinander zu reihen, zu kombinieren.
Es entsteht nicht nur ein Museum, ein Gedenkort, sondern auch eine Begegnungsstätte, ein Treffpunkt oder wenn Sie so wollen auch ein kreativer Spielplatz. Sie werden die Möglichkeit haben, mit den Tönen zu jonglieren, den Raum entstehen zu lassen, in ihm zu spielen, zu lauschen, zu komponieren. Dieser Ort soll neben seinen erholsamen Eigenschaften auch lebendig informieren, in uns die Lust auf Neuentdeckung der Umgebung, Interesse und kreative Möglichkeiten wecken.
Permanent installation since 2010
Monument: pile of rubble from the Paulinerkirche blown up in 1968
Realization: City of Leipzig
Design: Peter Fiebig

As a basis for the sound installation, I had a somewhat unusual idea, namely the thought that when the Paulinerkirche was blown up not only the building disappeared, i.e. the walls, but with it the room, or rather the sound of the room, the church hall.
Here on the mountain, the church interior should once again be able to be experienced acoustically, of course in an abstract form. As soon as people enter the plateau, it builds uplittle by little the reverberation room becomes louder and more present.
After a certain time everything falls silent and symbolizes the sudden disappearance of the church space.
What remains is what surrounds us acoustically, initially an emptiness, perhaps also an oppressive silence. But then we hear ourselves Ambient noises to be more precise, birdsong, the city, the wind, the trees....etc.
Another aspect for the design of the sound installation are the stories surrounding the explosion.
The organ was still being played only days before the event. Parts of the organ were saved, others fell victim to the explosion.
What music was played last, which organ pipes disappeared, which ones were saved, how did the room sound?
A sensitive stone floor should enable the visitor to create noises and tones themselves, to string them together, to combine them.
The result is not only a museum, a memorial, but also a meeting place, if you will, a creative playground. You have the opportunity to juggle the tones, to shape the space, to play in it, to listen, to compose. In addition to its relaxing properties, this place should also convey lively information, awaken in us a desire for new things, interest and creative possibilities.
Atonor Eröffnungsperformance